PAARZEIT LEBEN

Paare, die mich bereits kennen, wissen, wie wichtig PAARZEIT für eine lebendige Beziehung ist.

Ich gebe hier - in der vertraulichen Du-Anrede - immer wieder mal ein kleines „Memo“, damit ihr am Ball bleibt und euch regelmäßig PAARZEIT schenkt und diese bewusst lebt.

PAARZEIT dient der Nähe. Nähe basiert auf Vertrauen. Vertrauen resultiert aus Offenheit und gegenseitigem Verstehen.

PAARZEIT gestalten: Wieder neugierig sein oder mal romantisch, Fantasie ausleben, Übermut wagen und einfach wieder Spaß haben. Aber auch ganz sanft und still miteinander sein dürfen. Viele spannende Erfahrungen.
Probiert es aus!

Ich möchte vorab darauf hinweisen, dass ich Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft anspreche. Dabei ist meine bedingungslose Wertschätzung selbstverständlich.
Ich werde somit davon absehen, in meinen Texten Formulierungen zu benutzen, die das angeblich immer wieder bestätigen.
Es stört den Lesefluss, und mein Verzicht ist keineswegs Ausdruck meiner weniger respektvollen Haltung.



EINSAM ZU ZWEIT

Am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.
Erich Kästner

Immer mehr Menschen beklagen sich über Einsamkeit. Das erscheint recht verwunderlich. In einer Zeit des Fortschritts, wo Kommunikation und Kontakte immer und überall möglich sind, wo Strecken ohne großen Aufwand überwunden werden können, wo die Leute sich in Freiheit bewegen und sich räumlich nahegerückt sind, fühlen sich dennoch viele einsam.
Ja ich verstehe, wenn du sagst, man kann sich auch in einer Gruppe einsam fühlen oder fremd in einer Gemeinschaft oder nicht dazugehörig. Das ist richtig und natürlich ein großes Thema unserer Gesellschaft und Zeit.

Mir geht es hier aber um einen speziellen Aspekt: die Einsamkeit in der Partnerschaft.

Ist dir dieses Gefühl vielleicht auch vertraut? Fühlst du dich trotz Partnerschaft einsam oder alleingelassen? Wenn ja, weiß dein Partner davon? Sprichst du mit deiner Partnerin darüber?

Die meisten Paare sprechen nicht darüber. Vielleicht, weil es ein befremdliches Gefühl in unserer bunten Welt mit all ihren Angeboten und Möglichkeiten ist. Vielleicht auch, weil sie sich schämen oder den anderen nicht verletzen wollen. Oder ganz einfach, weil sie sich nicht trauen! Das ist meiner Erfahrung nach der häufigste Gesprächsverhinderer: die Angst, nicht verstanden zu werden.

Wie siehst du das? Falls Einsamkeit für dich ein Thema ist, vermute ich, dass „etwas“ fehlt. Etwas Wesentliches wie Nähe, Aufmerksamkeit, Austausch, Interesse, Anerkennung, Reden, Verstanden werden, Wir-Gefühl, Gemeinschaft, Zärtlichkeit …

Wenn du zustimmst, solltest du aktiv werden. Wege raus aus der Einsamkeitsblase gibt es viele und vielfältige.
Da du in einer Paarbeziehung bist, musst du diese Wege nicht allein finden und gehen! Macht euch gem-einsam an die Aufgabe, passende Lösungen für erfüllte Zweisamkeit zu entdecken und umzusetzen.

Mal wieder ein spannendes Thema für die PAARZEIT …

 

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ZUHÖREN – präsent sein

Bitte höre genau hin, wenn dein Gesprächspartner bzw. deine Partnerin dir etwas mitteilt.
Der Akt des bewussten Zu-Hörens ist wesentlich, wenn du verstehen willst.
Im Zustand ungeteilter Aufmerksamkeit bist du offen und bereit, dich auf dein Gegenüber einzulassen. Nimm dir die Zeit, sei interessiert und geduldig.

Ohne dass es uns bewusst ist, geben wir unserem „Kopfkino“ oft wesentlich mehr Beachtung als der wirklichen Welt um uns herum.
Wir produzieren am laufenden Band Vorstellungen und Überzeugungen, die uns lenken und einengen und für die Botschaft unseres Gesprächspartners kaum Raum zulassen.
Unser eigener innerer Raum ist vollgestopft. Überfüllt mit Meinungen, Vorurteilen, Erwartungen, mit Wünschen und Ängsten. Folglich herrscht mentale Enge …
Es bleibt kein Platz mehr für das, was gegenwärtig stattfindet und deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit verdient hätte.
Gönne eurem Miteinander-reden wieder mehr Raum. Sei dabei ein guter Zuhörer bzw. eine interessierte Zuhörerin und schenke deinem Partner oder deiner Partnerin deine ganze Präsens, dein „ich bin hier und jetzt bei dir“.



Fest der Liebe

Manchmal wollen wir an das erinnert werden,
wonach wir uns am meisten sehnen.
Manchmal müssen wir erst wiederentdecken,
was am dringendsten fehlt.

Es ist die Liebe

Liebe spüren
In dir, in mir, in allem
Einssein mit dem was ist
Nur Liebe lässt uns heil werden

Auch an Weihnachten


Edit M. Weis ©

 



Hier eine typische kleine Episode, die Paare im Alltag erleben …

Ein Paar während der Autofahrt

Er fragt sie: „Hör doch mal, der Wagen macht im 2. Gang ein Geräusch, das vorher nicht da war!“
Sie kann auch nach intensivem Lauschen nichts Ungewöhnliches hören.
Das macht ihn fassungslos, wo doch das Geräusch ganz deutlich vernehmbar ist.

Sie: „Ist das nicht interessant!? Männer hören die leisesten fremden Geräusche, die ihr Auto macht, aber wenn ihre Frau laut und in klarem Ton um ihre Aufmerksamkeit bittet, kriegen sie das nicht mit!“

Er: „Da möchte ich dich mal sehen, wenn ich mit einem kaputten Auto auf die Autobahn fahren würde! Statt froh zu sein, dass ich so gewissenhaft bin, meckerst du nur herum.“

 

Was will uns dieser kleine Ausschnitt aus dem Alltagsleben von Paaren sagen? Nun, ganz einfach, Männer und Frauen „funken auf unterschiedlichen Frequenzen“. Sachlich betrachtet haben beide „Recht“ – wobei es jedoch gar nicht darum geht. Vielmehr geht es – wie so oft - um das gegenseitige Verstehen …



Ich starte mit einem wunderschönen Gedicht von Khalil Gibran:

… Aber lasst Raum zwischen euch.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie ein wogendes Meer sein zwischen den Ufern eurer Seele.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich,
aber lasst jeden von euch allein sein.
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen nicht in des anderen Obhut.
Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

(Khalil Gibran, Der Prophet)


Ja, Liebe braucht Raum, um sich zu entfalten.
Ihr seid die Gestalter eurer Liebe und Paarbeziehung.
Achtsam und einfühlsam, großzügig, liebevoll ….